Die alte Rothornhütte
Ein echtes Original der Westalpen
Die Rothornhütte wurde 1948 von der S.A.C. Sektion Oberaargau in Gedenken an Rudolf Gugelmann aus Langenthal erbaut. Mit ihrer Lage auf 3.198 m.ü.M. bot sie nicht nur ein echtes und authentisches Berg- und Hüttenerlebnis, sondern auch eine spektakuläre Aussicht auf die umliegenden 4.000er des Wallis.
Die Hütte wurde 1947 speditiv geplant. Es wurde mit der Führerschaft Zermatt verhandelt, eine Hüttenkommission gebildet und der Bau beschlossen. Dieser kam äusserst zügig voran. Bereits im Herbst 1948 war die Hütte unter Dach. Im Frühling 1949 wurde der Innenausbau abgeschlossen und am 13./14. August 1949 unter reger Beteilung der ganzen Sektion eingeweiht.
Die Hütte wurde auf schlechtem, instabilem Baugrund erstellt. Bereits im Jahr 1950 wurden erste Risse festgestellt. Umfangreiche Abklärungen ergaben, dass durch das Auftauen des Permafrostes die Fundamente sich ungleichmässig setzten. An einigen Stellen wurden Senkungen von über 10 cm gemessen. Im Jahr 1965 wurde schliesslich beschlossen, die Hütte mit einer Umgürtung mit stählernen Zugankern zu stabilisieren (ähnlich einem Fass). Diese Massnahme wirkte sich während einigen Jahrzehnten positiv aus. In den letzten Jahren nahmen die Bewegungen wieder massiv zu, wodurch sich der Zustand der Hütte jährlich verschlechterte.
Im Rahmen des Projektes wurde die Variante Renovation der bestehenden Hütte mehrmals geprüft. Sämtliche Abklärungen kamen zum gleichen Ergebnis: Eine nachhaltige Stabilisierung der Hütte käme mindestens so teuer wie ein Neubau. Zudem müssten auch zeitgerechte Sicherheits- und Umweltstandards umgesetzt werden. Gesamthaft käme eine nachhaltige Renovation mit gleichzeitiger Umsetzung der erforderlichen Standards daher teurer als ein Neubau.
Daher beschloss der SAC Oberaargau im Jahr 2016 einen Neubau zu planen.
Die alte Rothornhütte befand sich auf der Westseite von Zermatt auf 3198 Höhenmetern. Sie stand zwar auf dem Gemeindegebiet von Zermatt, aber nicht im Dorf Zermatt selbst, welches auf ca. 1600 Höhenmetern liegt. Die Hütte lag also doppelt so hoch wie Zermatt und war ausschliesslich in einem rund fünfstündigen Fussmarsch zu erreichen, da hier keine Bergbahnen existieren.
Die alte wie auch die neu erbaute Rothornhütte ist ein wichtiger Ausgangspunkt für Bergsteiger zur Erklimmung des Zinalrothorns (4221m), des Obergabelhorns (4063m) sowie weiterer Berggipfel. Auch Bergwanderer, Naturliebhaber und andere Sportbegeisterte geniessen die Abgeschiedenheit in der Region Zermatt und einen ganz anderen Blick auf das Matterhorn.
Zudem dient die Rothornhütte auch der Sicherheit - für Berggänger, die sich überschätzen oder bei einem Wetterumschwung.
In diesen hochalpinen Lagen kann es auch im Sommer schneien.